Bezirk lässt eine Integrierte Sportentwicklungsplanung erarbeiten
Wie sportlich sind die Pankower? Wo treiben sie Sport? Welche Sportangebote sollte es künftig geben?
Diese Fragen sollen beantwortet werden. Und zwar erstmals wissenschaftlich analysiert und aufgearbeitet. Das Bezirksamt lässt eine „Integrierte Sportentwicklungsplanung“ erarbeiten. Als Partner konnte das Institut für kommunale Sportentwicklungsplanung (INSPO) an der Fachhochschule für Sport und Management Potsdam gewonnen werden.
Sportentwicklungsplanungen gab es in Pankow bereits. 2006 wurde eine erste beschlossen. „Umgesetzt wurde davon kaum etwas“, berichtet Carsten Maaß, der Präsident des Bezirkssportbundes. Es fehlte schlicht das Geld für Investitionen. Ein paar Jahre später wurde eine weitere Planung in Auftrag gegeben. Aber die ist noch nicht einmal verabschiedet worden.
Diesmal soll es gelingen. „Deshalb haben wir uns Wissenschaftler an die Seite geholt“, erklärt der zuständige Stadtrat Torsten Kühne (CDU). Der neue Sportentwicklungsplan soll zur Grundlage für Investitionen werden. Berlin habe jetzt Geld dafür. Und wenn zum Beispiel Fördermittel zur Verfügung stehen, will Pankow gleich Projekte benennen können, so Kühne. „Neben dem organisierten Vereinssport gibt es immer mehr nicht organisierten Sport. Das hängt mit neuem Freizeitverhalten und Trendsportarten zusammen.“ Während dem organisierten Sport Hallen und Plätze zur Verfügung stehen, gibt es für den nicht organisierten nur wenige öffentliche Angebote. Diese könnten zum Beispiel in Grünanlagen entstehen. In die Sportentwicklungsplanung sollen auch Gesundheitsaspekte, Fragen der Jugendpolitik und städtebauliche Aspekte einfließen.
Bevor geplant wird, findet zunächst eine Analyse statt, erklärt Prof. Dr. Michael Barsuhn vom INSPO. Aus diesem Grund werden in diesen Tagen über 9000 zufällig ausgewählte Pankower in allen 13 Ortsteilen angeschrieben. Sie erhalten einen Fragebogen zu ihrem Sport- und Bewegungsverhalten. „Wir bitten alle ausgewählten Pankower, sich zu beteiligen“, sagt Prof. Barsuhn. „So können wir einen Überblick über die aktuelle Situation erhalten und im Interesse aller Pankower Empfehlungen geben.“ Ende 2019 soll der Integrierte Sportentwicklungsplan vorliegen. Carsten Maaß: „Wir hoffen, dass dann möglichst viel umgesetzt werden kann und die Planung auch fortgeschrieben wird. Denn Pankow wächst stetig weiter.“
Berliner Woche vom 01. Oktober 2018, Bernd Wähner