Sportliche Stadt Schleswig

Prozess der Sportentwicklungsplanung biegt auf die Zielgerade ein. Radfahren ist die beliebteste Aktivität der Befragten.

Die wichtigsten Orte für sportliche Betätigungen der Schleswiger sind nicht etwa Sportplätze und Turnhallen. Es sind Straßen und Radwege. Das ist eines der Ergebnisse der wissenschaftlichen Befragung der Bevölkerung im Rahmen der Sportentwicklungsplanung der Stadt. 29 Prozent der Befragten, die keinem Sportverein angehören, und immerhin noch 14 Prozent der Vereinsmitglieder nutzen Straßen und Radwege für Sport – vermutlich für Laufen und Radfahren.

Doch die meisten Schleswiger treiben Sport auf Straßen und Radwegen sowie Wald- und Parkwegen.

Die beliebteste Sportart der Schleswiger ist demnach das Radfahren, das von jedem dritten Vereinsmitglied und sogar 44 Prozent der Nichtmitglieder genannt wird. Es folgen Fitness/Ausdauer sowie Laufen/Joggen und Spazierengehen. Der große populäre Fußball ist unter den Aktiven hingegen eine Randsportart: Neun Prozent der Vereinsmitglieder und nur zwei Prozent der Ungebundenen gehen regelmäßig kicken.

Diese Ergebnisse liegen im Trend der anderen Städte, die das Institut für kommunale Sportentwicklungsplanung aus Potsdam mit seinem Leiter Prof. Dr. Michael Barsuhn im Frühsommer diesen Jahres erhoben hat. Diesen Trend bestätigt auch Rainer Detlefsen, Vorsitzender des Kreissportverbandes, gegenüber den SN. Leichte Kritik übt er an der Einbindung der Sportvereine durch die Stadt bei dem Prozess. Das sei zum Beispiel in Flensburg, so es eine sehr enge Einbindung der Vereine gegebene hat, besser gemacht worden; „hier läuft es noch nicht optimal“. Es seien jedoch noch Arbeitskreise geplant, da könne das nachgeholt werden. Davon abgesehen hält Rainer Detlefsen ein Radwegekonzept und den Ausbau der Radwege in der Stadt als Ausbau der Trainingsmöglichkeiten für erstrebenswert. „Da kann man überall etwas verbessern“, so Detlefsen. Damit würde man auch die touristische Infrastruktur verbessern. „Darin liegt das große Potenzial der Sportentwicklungsplanung.“

Anfang des kommenden Jahres soll auch der Bericht über die Begehung vorhandener Sportstätten zusammen mit Vertretern der Sportverein vorliegen. Dann wird man wissen, wo bei den Vereinen der Schuh drückt und welche Sportstätten saniert und erweitert werden müssen. Im kommenden Jahr werden an der Bugenhagenschule das Kleinfeld mit Kunstrasen und die Laufbahn saniert, sagte Stadtsprecher Eric Gehrke. Die gleichen Maßnahmen seien auch bei der Dannewerkschule vorgesehen. Die entsprechenden Mittel werden im Haushalt eingestellt.
 
SHZ, 06.11.2019, Joachim Pohl, Schleswig
 
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