Der Geraer Stadtrat hat mit großer Mehrheit den Integrierten Sportentwicklungsplan Gera 2030 beschlossen. Nach umfangreichen Beratungen in den Fachausschüssen stehen der Verwaltung und allen städtischen Akteuren, die sich mit der Entwicklung von Sport und Gesundheit befassen, konkrete Handlungs- und Maßnahmenempfehlungen zur Verfügung.
Diese wurden durch das beauftragte Institut für kommunale Sportentwicklungsplanung an der Fachhochschule für Sport und Management Potsdam kooperativ erarbeitet. Der Planungsauftrag wurde durch das Thüringer Ministerium für Bildung, Jugend und Sport mit 30.000 EUR gefördert. Die Stadt Gera besitzt eine umfassende, moderne und ausgewogene Sportinfrastruktur. Das ist das Ergebnis der aktuellen Bestandserfassung. Seit der letzten Erhebung im Jahr 2009 wurden insgesamt rund 23 Mio. EUR in Sanierungen und Neubauten investiert. In den vereinseigenen Sportstättenbau flossen zusätzlich rund 200.000 EUR. Nicht gezählt sind die vielen ehrenamtlichen Stunden der engagierten Vereinsmitglieder. Oberbürgermeister Julian Vonarb sieht in diesem Engagement eine wichtige Stütze der Sportentwicklung. Aktuell stehen 87 städtische Sportstätten zur Verfügung. Der Bestand und die detaillierten Informationen zu Nutzungsmöglichkeiten wurden im Zuge der Planung für das GeoPortal der Stadt Gera erarbeitet.
Die Handlungs- und Maßnahmenempfehlungen enthalten neben sport- und gesundheitsfördernden Ansätzen auch einen Überblick über die Sportstätten und Schulsportstätten mit Entwicklungsnotwendigkeiten. Der ermittelte Sanierungs- und Modernisierungsbedarf bis zum Jahr 2035 beträgt rund 35 Mio. EUR. Um die Umsetzung zu präzisieren, wurde in einem Ergänzungsantrag des Ausschusses für Kultur und Sport und des Bildungsausschusses die Verwaltung beauftragt, bis zum Dezember 2021 eine Prioritätenliste zu den notwendigen Bau- und Sanierungsmaßnahmen der Sportinfrastruktur vorzulegen.
Der Oberbürgermeister verwies in der Sitzung des Stadtrates gezielt darauf, dass die Entwicklung der Sportinfrastruktur als freiwillige Leistung weiterhin in Konkurrenz zu den gesamtstädtischen Anforderungen stehen wird. Der Abteilungsleiter Sport, Ehrenamt und Städtepartnerschaften, Renè Soboll, ergänzt: „Im Bewusstsein, dass die Geraer Sportvereine als zahlenmäßig stärkste Bürgervereinigung einen wichtigen Beitrag zum gesellschaftlichen Zusammenhalt und zur qualifizierten Sport- und Gesundheitsentwicklung leistet, haben die Maßnahmen zur Sportinfrastruktur eine hohe Priorität. Schwerpunkt werden dabei die Synergien bei der Nutzung von Schulsportstätten bilden. Aber auch der individuell organisierte Sport findet zunehmend die Stadt. Dazu wurden umfangreiche Anforderungen zur sportgerechten Entwicklung des öffentlichen Raumes formuliert.“
Mit dem ISEP Gera 2030 hat die Stadt Gera die Grundlagen geschaffen, um in den kommenden 10 Jahren Fördermittel für den Sportstättenbau anzumelden. Für Oberbürgermeister Julian Vonarb seien Flexibilität, Nachhaltigkeit, Umweltschutz, bedarfsgerechte Angebote und Finanzierbarkeit die Schlagworte der Zukunft: „Die Anforderungen und Erwartungen sind vielfältig und werden den sportpolitischen Prozess der kommenden Jahre prägen. Dazu steht mit dem ISEP Gera 2030 ein ausgewogenes Planungsinstrument zur Verfügung.“
Dieser Artikel wurde am 18.06.2021 unter dem Titel „Sport findet „Stadt““ auf der offiziellen Homepage der Stadt Gera veröffentlicht (Autor: Stadtverwaltung Gera). Online verfügbar hier.