Unter den sportlich Aktiven erreichen nur 44 Prozent die Zeitumfänge, die für andauernde Gesundheitseffekte erforderlich sind
Geraer Einwohner sind erfreulich aktiv. Zu diesem Schluss kommt laut einer Pressemitteilung das Institut für kommunale Sportentwicklungsplanung (INSPO) an der Fachhochschule für Sport und Management Potsdam.
Es war von der Stadtverwaltung Gera beauftragt worden, eine repräsentative Bevölkerungsbefragung durchzuführen, um eine Grundlage für die Sportentwicklungsplanung Gera 2030 zu erhalten. 75 Prozent der Befragenten gaben an, sportlich aktiv zu sein. Im Mai und Juni hatten per Zufallsziehung 7500 ausgewählte Bürgerinnen und Bürger einen Fragebogen zu ihrem Sport- und Bewegungsverhalten erhalten. 1570 Personen haben sich beteiligt.
„Mit 21 Prozent konnten wir eine gute Rücklaufquote erzielen, auch im Vergleich zu anderen bundesweit durchgeführten Sportverhaltensstudien“, erläutert Michael Barsuhn, wissenschaftlicher Leiter der Untersuchung. Von den nach eigener Auffassung sportlich aktiven würden aber nur 44 Prozent auch tatsächlich Zeitumfänge erreichen, die zu körperlichen Veränderungen und andauernden Gesundheitseffekten führen würden. Deutlich werde zudem, dass Sporttreiben im Verein im Durchschnitt höhere Gesundheitseffekte nach sich ziehe als außerhalb des Vereins. Für das Institut sei das ein gutes Argument für die Unterstützung der am Gemeinwohl orientierten Sportvereine in der Stadt Gera.
Radfahren rangiere bei der Antwort auf die Frage nach der beliebtesten Sportart oder Bewegungsform mit deutlichem Abstand auf Position eins, gefolgt von Fitnesstraining, Schwimmen, Spazierengehen sowie Laufen/Joggen. Die beliebteste Mannschaftssportart sei der Fußball.
Über die Bevölkerungsbefragung hinaus habe man auch alle Sportvereine und Schulen zu ihren Wünschen befragt. Fast die Hälfte meldete sich zurück. Nun wolle man noch Kindertagesstätten befragen, weil die frühkindliche Bewegungserziehung für ein gesundes Aufwachsen wichtig sei. Erste Zwischenergebnisse sollen im Dezember im Ausschuss für Kultur und Sport vorgestellt werden.
Ostthüringer Zeitung, 24.08.2019, Redaktion OTZ, Gera