Geraer treiben am liebsten Sport im freien

Institut für kommunale Sportentwicklungsplanung stellt Sportverhaltensumfrage vor. Jeder Vierte in Gera macht keinen Sport.

Wo treiben die Geraer am liebsten Sport? Und wie aktive sind die Bürger in der Otto-Dix-Stadt? Was werden sie in Zukunft brauchen? Sportplatz? Radweg? Fitnessstudio? Diesen Fragen widmete sich das Institut für kommunale Sportentwicklungsplanung, kurz Inspo, in einer Umfrage. Die Ergebnisse dieser Sportverhaltensstudie präsentierte Michael Barsuhn am Montagabend vor dem Ausschuss für Kultur und Sport sowie dem Bildungsausschuss in einer gemeinsamen Sitzung im Geraer Rathaus.

Sport in Gera findet größtenteils individuell und selbstorganisiert statt

„Wir haben 7500 Fragebögen abgeschickt, davon kamen rund 1600 zurück“, sagt Michael Barsuhn. Das sei ein gutes Ergebnis mit repräsentativen Werten. Zudem wurden alle bisherigen Sportanlagen erfasst und ein Sportstättenkataster erstellt. Aus all diesen Zahlen kann in einem weiteren Schritt abgeleitet werden, welche Weichen in puncto Stadtentwicklung gestellt werden müssen, um Menschen in der Otto-Dix-Stadt einerseits Sport zu ermöglichen, andererseits sie zu motivieren.

„60 Prozent der Geraer hat angegeben, dass sie Sport am liebsten individuell und selbstorganisiert betreiben“, sagt Michael Barsuhn. Das entspreche in etwa dem Bundesdurchschnitt, der nach Angaben von Ispo bei 61 Prozent liege. Die Top-Sportarten der Geraer seien das Radfahren, Schwimmen oder Spazierengehen. Dementsprechend sind auch die Wünsche der Bewohner in der Otto-Dix-Stadt: „Sichere Radwege, beleuchtete Joggingstrecken und wohnortnahe Spiel- und Sportmöglichkeiten, um nur einige zu nennen. Generell seien gerade Radwege und Straßen beliebte Sportorte, geht aus der Umfrage hervor.

Geraer im Schnitt weniger aktiv als der Bundesdurchschnitt

Als Hauptmotiv für sportliche Aktivitäten gaben die meisten Geraer Gesundheit und Wohlbefinden an. Das Gruppenerlebnis und die Möglichkeit des Kräftemessens im Wettkampf wurde besonders von Mitgliedern in Sportvereinen in den Vordergrund gestellt.

„Wir haben auch nachgefragt, wie aktiv die Menschen überhaupt sind“, sagt Michael Barsuhn. Ein viertel aller Geraer ist nach der Umfrage inaktiv, betreibt also keinen Sport. Hierbei liegt die Otto-Dix-Stadt vier Prozentpunkte über dem Bundesdurchschnitt. Das gelte sowohl für die Männer, als auch für die Frauen, sagt Michael Barsuhn. Hintergrund seien oftmals gesundheitliche Beschwerden, gibt er zu bedenken. „Wir haben die Zahlen mit denen von vor zehn Jahren verglichen“, sagt Michael Barsuhn. Hierbei habe sich ergeben, dass die Anzahl der Menschen mit gesundheitlichen Beschwerden zugenommen habe.

Den städtischen Raum für Bewegung ausbauen

Ein erstes Fazit zieht Michael Barsuhn nach seinem Vortrag. „Wir müssen den städtischen Raum für Bewegung ausbauen“, sagt er. Darunter fallen für die jeweilige Situation zugeschnittene Sportanlagen ebenso wie die Radwege, die Sportler beispielsweise nutzen können, um die Sportstätte zu besuchen. Einen Stadtratsbeschluss zur Sportentwicklung mit konkreten Zielen für die nächsten zehn Jahre werde am Ende des nächsten Jahres erwartet.

Gera, Thüringische Landeszeitung, 10.12.2019, Marvin Reinhart
Quelle: https://www.tlz.de/regionen/gera/geraer-treiben-am-liebsten-sport-im-freien-id227881135.html