Eine hohe Qualität der Sportstätten zeichnet die Insel Fehmarn aus. Die Gutachter Prof. Dr. Jürgen Rode und Wolf Ahner monieren im Sportentwicklungsplan Fehmarn aber auch einen Nachholbedarf. So wird für Landkirchen der Bau einer Zweifeld-Halle vor allem für den Schulsport empfohlen.
Fehmarn. „3000 per Zufallsstichprobe ausgewählte Fehmaraner wurden von den Wissenschaftlern befragt“, erklärte Prof. Dr. Jürgen Rode. Die Rücklaufquote war mit 26 Prozent laut Rode erfreulich – und aussagekräftig. Noch liegt nur eine vorläufige Fassung ihres Gutachtens vor. Allerdings: Nur zwölf Zuhörer nahmen jetzt an der ersten öffentlichen Präsentation im Burger „Senator- Thomsen-Haus“ teil, darunter einige Stadtvertreter und Vorstandsmitglieder von den Sportvereinen auf der Insel.
Rode setzte starke Akzente auf den Schulsport. In Burg werde dieser durch die Sportstätten recht gut bedient, bis auf den Mellenthin-Sportplatz, dessen Sicherheitskonzept deutliche Schwachstellen aufweise. Eine Sanierung und Modernisierung sei daher überfällig.
Ein weiteres Problem ist aus Sicht der Gutachter der so genannte „Nutzungsdruck“ im Winter, wenn auch die Fußballer in die Sporthallen drängen. Anstelle mit einer zusätzlichen und teuren Halle könnte das Problem durch eine (Teil-)Überdachung eines Spielfeldes wesentlich kostengünstiger gelöst werden. Breiten Raum nahm indes die Schwimmausbildung an den Schulen ein. Rode und Ahner kritisierten, dass die Grundschulen auf der Insel keinen eigenen Schwimmunterricht anbieten. Stefan Schäfer, 2. Vorsitzender des SV Fehmarn, bestätigte, dass Fehmarn zu den fünf Grundschul- Standorten im Kreis Ostholstein gehöre, die dies nicht leisteten.
„Dabei steht doch jetzt sogar in der Koalitionsvereinbarung: Grundschüler müssen Schwimmen lernen“, ergänzte Rode. Aus gutem Grund: „Denn Schwimmen ist die einzige Sportart, die Leben rettet.“ Dazu müsse aber auch der Schülertransport hin und zurück gewährleistet sein.
In der weiteren Diskussion wurden zudem zusätzliche abendliche Schwimm-Angebote für Erwachsene gefordert, die im „FehMare“ nicht ins Erlebnisbad wollen, aber als Berufstätige morgens keine Zeit hätten.
Mit acht Sportstätten für rund 13000 Insulaner sei Fehmarn aber insgesamt im Vergleich mit anderen Kommunen gut ausgestattet, so Rode. Befragt wurden dazu auch Schulen und Kindergärten.
Ausdrücklich nicht erfragt wurden dagegen die Urlauber zu ihrem Sport- und Bewegungsverhalten, zu dem auch das nicht-organisierte Walking oder Radfahren zählt. Schäfer betonte, dass im 1500 Mitglieder starken SV Fehmarn alle Urlauber mit einer Ostsee-Card das komplette Sportprogramm kostenlos nutzen könnten.
Quelle: LN-online.de vom 29.01.2018, Gerd-J. Schwennsen
URL: http://www.ln-online.de/Lokales/Ostholstein/Wissenschaftler-nehmen-Sportstaetten-unter-die-Lupe