„Auf die Plätze, fertig, los! Mit dem Masterplan Sport sollen die Menschen in Dortmund zu mehr Bewegung animiert werden
Der erste Zwischenbericht zum Masterplan Sport liegt vor. Der vom Institut für kommunale Sportentwicklungsplanung (INSPO) erstellte wissenschaftliche Bericht beinhaltet die Auswertung einer empirischen Befragung, die bisher erzielten Ergebnisse aus den Sitzungen der Arbeitsgruppen und die Benennung weiterer Schwerpunktthemen für den Masterplanprozess. Mit seiner Hilfe sollen Maßnahmen geplant werden, um die Sport- und Bewegungsangebote in den einzelnen Quartieren, bezogen auf die Bedürfnisse der Bewohner*innen, zu optimieren und zu erweitern. Die Stadtverwaltung plant auf seiner Grundlage weitere Maßnahmen.
Es geht darum, Angebote direkt in den Quartieren und Stadtteilen zu schaffen
Der Masterplan Sport wird im Dialog mit den Bürgerinnen und Bürgern sowie den Sportvereinen, -verbänden, Schulvertreterinnen und Schulvertretern und vielen weiteren Akteurinnen und Akteuren aus den Bereichen Sport, Verwaltung, Wirtschaft, Institutionen und Politik erarbeitet werden. Da der Themenbereich sehr komplex ist, hat sich die Stadtverwaltung zur Bedarfsanalyse an das INSPO-Institut gewandt, erläuterte OB Sierau das Zustandekommen des Zwischenberichtes.
„Das Ergebnis der Auswertungen und Dokumentationen unterstreicht noch einmal wie wichtig und zukunftsweisend es ist, neben der Weiterentwicklung der etablierten Sportinfrastruktur konzeptionelle Ansätze für Bewegungsräume direkt in den Quartieren und Stadtteilen zu entwickeln“, erläutert Sportdezernentin Birgit Zoerner.
Mit der ersten großen öffentlichen Auftaktveranstaltung am 18. Juni 2019 begann der Masterplanprozess mit einer empirischen Befragung zum Sportverhalten der Dortmunder Bevölkerung, Kitas, Schulen und Vereine.
Umfrage zeigt, dass Sport, Bewegung und Gesundheit in Dortmund eine große Rolle spielen
Es wurden 10.000 Fragebögen mit der Post an die Bevölkerung und Links für die Online-Befragung an die Vereine, Schulen und Kindertagesstätten versandt. Mit 2.139 verwertbaren Fragebögen konnte ein – auch im bundesweiten Vergleich – guter Rücklauf erzielt werden.
Aufgrund der Ergebnisse der empirischen Befragung lässt sich ableiten, dass für die Mehrheit der Bürgerinnen und Bürger in Dortmund die Themen Sport, Bewegung und Gesundheit eine wichtige Rolle bei der Lebensplanung spielen.
Allerdings liegt die Inaktivitätsquote bei der weiblichen Bevölkerung über dem Bundesdurchschnitt; bei den männlichen Bürgern ist sie fast deckungsgleich. In den Gruppen der Menschen mit Behinderung und der Seniorinnen und Senioren ist die Inaktivitätsquote relativ hoch.
Altersgerechte und freie, nicht vereinsgebundene Bewegungsangebote schaffen
Die Umfrage offenbarte, dass ein Großteil der Sportler*innen in Dortmund vereinsunabhängig an der frischen Luft aktiv werden. „Diesbezüglich ist es uns wichtig, dass viele Angebote nicht vereinsgebunden sind, sondern den öffentlichen Raum nutzen. Wir müssen Räume so gestalten, dass sie die Menschen dazu animieren, sich zu bewegen. Hierfür müssen wir die einzelnen Quartiere sorgfältig unter die Lupe nehmen“, so die Sportdezernentin weiter.
Trotzdem wolle man den Vereinssport natürlich nicht vernachlässigen. Auch hier müsse man Mitgliedern und Ehrenamtlichen mehr Geld zur Verfügung stellen aber es sei auch wichtig, dass die Vereine sich in einer sich verändernden Welt weiterentwickeln und ihre Angebote anpassen müssten
Dies wolle man am Beispiel Scharnhorst-Ost zunächst durchspielen, denn dort stünde ein Sportplatz zur Überplanung an und am Standort können viele Schulen in die Planungen muteinbezogen werden. INSPO habe bereits in der Vergangenheit, beispielsweise in Lübeck, gute Erfahrungen sammeln können, wie für das jeweilige Quartier optimierte Sport- und Bewegungsangebote gestaltet werden können.
Ergebnisse der Arbeitsgruppen sollen noch im Februar diskutiert werden
Es sei generationsübergreifend wichtig, altersgerechte Angebote zu schaffen. Möglich und denkbar sei hier vieles: vom Joggen und Skaten über diverse Sportgeräte bis hin zu kleinen Fußball- oder Beachvolleyball-Feldern.
Bereits parallel zum Umfrageprozess nahmen die Arbeitsgruppen „Bäderentwicklung“, „Sport- und Bewegungsräume“ sowie „Vereinsentwicklung“ die Arbeit auf. Arbeitsgruppen stellen die zentrale Arbeitsebene des Masterplanprozesses dar und erarbeiten themenbezogene Schwerpunkte für die weitere Prozessgestaltung. Insbesondere werden dort die Auswertungsergebnisse aufgegriffen und Vorschläge erarbeitet.
Dem Beirat werden am 26. Februar die Ergebnisse und geplanten Maßnahmen des Prozesses zur Beratung vorgestellt. Der Beirat soll den Masterplanprozess begleiten und unterstützen. Seine Mitglieder haben die Möglichkeit, Empfehlungen auszusprechen.
Bis Mai sollen die ersten Pläne und konkrete Handlungsempfehlungen stehen
Der Beirat soll ein breites gesellschaftliches Spektrum abbilden und je nach Prozessentwicklung ein- bis zweimal im Jahr tagen. Er setzt sich aus den Mitgliedern der Lenkungs- und Steuerungsgruppe, Kooperationspartnern der Zivilgesellschaft sowie weiteren Beteiligten aus Politik, Wirtschaft und Verbänden zusammen.
Die Lenkungs- und Steuerungsgruppe prüft die Empfehlungen des Beirates und speist sie in geeigneter Weise in den Arbeitsprozess ein. „Die erste Phase des Masterplans Sport soll im Mai 2020 abgeschlossen sein. Als Zusammenfassung der ersten Projektphase erarbeitet INSPO einen Bericht, der dem Rat – wie der Zwischenbericht auch – zur Kenntnis gegeben wird. Dieser dokumentiert den Planungsprozess und formuliert Handlungsempfehlungen für die zukünftige Sportentwicklung der Stadt Dortmund“, gibt Birgit Zoerner einen Ausblick.“
Dortmund, Die Nordstadtblogger, Februar 2020